Biogemüse – Prince de Bretagne erweitert die Produktpalette, Pouliquen begleitet diese Entwicklung

Seit Beginn der 2000er Jahre vertreibt Pouliquen das Biogemüse von Prince de Bretagne. Im Jahr 2021 hat unser Team über 1000 Tonnen Bio-Frischgemüse vermarktet. Es ist an der Zeit, dieses spezielle Sortiment, das Prince de Bretagne seit 1997 entwickelt hat, ins Rampenlicht zu stellen. Eine Begegnung mit Marie-Amélie Lacroix, Bio-Produktmanagerin bei Prince de Bretagne.

Wie haben die Prince de Bretagne-Erzeuger ihre ersten Schritte im Bio-Gemüseanbau gemacht?

Das Bio-Sortiment von Prince de Bretagne begann mit einer Handvoll Pionierbauern im Jahr 1997. Zu Beginn arbeiteten sie vor allem mit den traditionellen Gemüsesorten der Bretagne: Blumenkohl, Zwiebeln, Kartoffeln… Im Laufe der Zeit wurde das Sortiment erweitert und andere Erzeuger stiegen in den Bio-Anbau ein. Von 35 Bio-Gemüsebauern im Jahr 2010 sind wir nun 2022 schon bei einer Anzahl von 151. Unser Bio-Sortiment umfasst heute 80 verschiedene Gemüsesorten, die im Freiland oder unter Witterungsschutz angebaut werden. Innerhalb von zehn Jahren hat sich diese Produktion vervierfacht.
Die Entwicklung unseres Bio-Sortiments in Bezug auf die Anzahl der Produktreferenzen und das Volumen hängt mit der zunehmenden Anzahl von Erzeugern in der gesamten Gemüseanbauregion von Prince de Bretagne zusammen.

Welche Verpflichtungen hat Prince de Bretagne gegenüber seinen Erzeugern und insbesondere den Bio-Erzeugern?

Man muss daran erinnern, dass Prince de Bretagne die Kollektivmarke ist, unter der das Gemüse der drei landwirtschaftlichen Genossenschaften der Nordbretagne vertrieben wird, die vom Cerafel [Vereinigung von Erzeugerorganisationen] koordiniert werden: die „SICA“ in Saint-Pol-de-Léon (29), „Maraîchers d’Armor“ (22) und „Terre de Saint Malo“ (35). Alle Prince de Bretagne-Erzeuger sind Mitglieder in einer dieser Genossenschaften, und alle sind an der Nordküste der Bretagne angesiedelt.
Neben den kommerziellen und logistischen Aspekten profitieren alle diese Erzeuger, die Mitglieder unserer Genossenschaften sind, von verschiedenen Dienstleistungen. Insbesondere verfügen wir intern über Einrichtungen, die der Forschung gewidmet sind, wie die Versuchsstation „Terre d’essai“ in Pleumeur-Gautier (22), deren Techniker Anbautests im Freiland und unter Witterungsschutz durchführen. Sie testen zum Beispiel in Versuchsdurchläufen verschiedene neue Anbautechniken, neue Gemüsesorten, etc. Auf diese Weise können Gemüsebauern, wenn sie in den Bio-Anbau einsteigen, sich bereits auf Erfahrungsberichte stützen, die auf der Grundlage von Versuchen unter realen Bedingungen basieren. Diese Ergebnisse sind für alle Erzeuger, die Mitglieder unserer Genossenschaften sind, zugänglich. Das Risiko ist also geringer, als wenn sie den Einstieg in den Bio-Anbau ganz allein machen würden. Die von „Terre d’essai“ durchgeführten Forschungsarbeiten sind gezielt dem Bio-Anbau gewidmet. Es gibt jedoch eine ähnliche Einrichtung für konventionelle Erzeuger, nämlich die Versuchsstation CATÉ in Saint-Pol-de-Léon (29).

Welchen Platz räumt Prince de Bretagne dem Bio-Anbau ein?

Heute haben alle unsere landwirtschaftlichen Versuchsprojekte, unabhängig davon, ob es sich um konventionelle oder Bio-Landwirtschaft handelt, einen Bezug zur Umwelt: Einschränkung und Management von Wasserknappheit, Begrenzung synthetischer Betriebsmittel (im konventionellen Bereich, da es im Bio-Bereich keine gibt…). Die Begleitung auf dem Weg zum Bio-Anbau äußert sich auch in konkreten Maßnahmen. Beispielsweise gewähren alle unsere Genossenschaften Erzeugern, die auf Bio umstellen wollen, für die Dauer der Umstellung, d. h. 2 bis 3 Jahre, einen Zuschuss von 300 €/ha für Freilandanbau und 7500 €/ha für den Anbau unter Witterungsschutz. Dies ist eine kleine finanzielle Unterstützung, die es ihnen ermöglicht, diese Übergangsphase gelassener zu bewältigen, bis sie das Bio-Label erhalten.
Unsere Genossenschaften bieten Landwirten, die sich auf Bio umstellen oder neu einsteigen wollen, auch administrative Unterstützung an, insbesondere bei der Beantragung der Zertifizierung.
Wir haben auch den Vorteil, dass in denselben Genossenschaften Bio- und konventionelle Erzeuger zusammenarbeiten, die sich über ihre technischen oder wirtschaftlichen Probleme austauschen können. Dieser Erfahrungsaustausch kann konventionelle Erzeuger dazu bewegen, den Schritt zum Bio-Anbau zu wagen.

Wie präsentieren Sie die Marke Prince de Bretagne-Biogemüse den Verbrauchern gegenüber? Welche Botschaften vermitteln Sie?

An erster Stelle steht die Einhaltung des spezifischen Lastenhefts für den ökologischen Landbau und insbesondere für den Bio-Gemüseanbau: Anbau im Freiland, kein Einsatz von synthetischen Betriebsmitteln oder chemisch-synthetischer Schädlingsbekämpfungsmittel bei den Kulturen, Fruchtfolge zur Erhaltung der Bodenqualität… Im Durchschnitt bauen unsere Erzeuger auf ihrem Betrieb 5 bis 10 verschiedene Gemüsesorten an, zusätzlich zu den mit Hülsenfrüchtlern realisierten Vegetationsbedeckungen, durch die Stickstoff gebunden werden kann. Und dann gibt es natürlich noch die jährlichen Überprüfungen, die von Kontrollorganismen wie Bureau Veritas oder Ecocert durchgeführt werden.
Um die Umweltprobleme und ökologischen Herausforderungen zu bewältigen, können wir uns jedoch nicht nur allein auf das Lastenheft beschränken. Wir arbeiten daher auch an Lösungen für andere Problematiken wie die Reduzierung von Plastikverpackungen (frz. APEC-Gesetz zur Vermeidung von Verschwendung und für Kreislaufwirtschaft) oder die Verbesserung der CO2-Bilanz durch den möglichen Einsatz von erneuerbaren Energien. Diese Arbeiten sind ebenfalls konkrete Antworten auf starke gesellschaftliche Erwartungen.

Was sind die nächsten Kommunikationsmaßnahmen von Prince de Bretagne in Richtung der Fachleute aus Handel und Vertrieb?

Mitglieder des Prince de Bretagne-Teams sowie Erzeuger und Händler, darunter auch Pouliquen, werden auf der nächsten Fruit Logistica-Messe vom 5. bis 7. April in Berlin vertreten sein, dann auf der Natexpo Lyon im September sowie auf der Fruit Attraction in Madrid im Oktober 2022.

 

Marie-Amélie Lacroix, Bio-Produktmanagerin bei Prince de Bretagne