Die Verwertung unserer organischen Abfälle – eine seit 2015 gemeisterte Herausforderung

Seit 2015 verwertet Pouliquen die organischen Abfälle, die bei der Verpackung von Schalotten und Zwiebeln anfallen. Die Zwiebelschalen und die beschädigten, für den Verzehr ungeeigneten Lauchgewächse, d. h. mehr als zwanzig Tonnen Bioabfall pro Monat, werden als Substrat für die Biogasproduktion durch Vergärung verwendet.
Heute nehmen wir Sie mit auf Erkundung in die Gemeinde Lanhouarneau, etwa 20 km vom Firmensitz entfernt, und zwar auf die Anlage von Landwirt und Biomethanproduzent Paul Le Fur, einem der Partner von Pouliquen.

Die Verwertung organischer Abfälle – eine gut eingespielte Organisation

Jeden Tag fällt bei der Verpackung von Schalotten und Zwiebeln etwa eine Tonne organischer Abfall an, das sind mehr als zwanzig Tonnen pro Monat. Seit 2015 sind bei Pouliquen Schalen und beschädigte Lauchgewächse (Allium) nicht länger Abfall, mit dem man nichts anzufangen weiß, sondern ein wertvoller Rohstoff, der die Produktion von Biomethan ermöglicht.
Um die Wiederverwertung dieser Abfälle zu gewährleisten, wurde im Außenbereich ein landwirtschaftlicher Anhänger aufgestellt. Das über der Produktionslinie installierte Saugsystem leitet alle angesaugten Materialien direkt in diesen Anhänger. Auch die nicht für den Verzehr geeigneten Zwiebelknollen werden dort gesammelt.

Die Methanisierung – eine geschickte Materialmischung

Als wir auf dem Betrieb ankommen, entdecken wir in Stallnähe zwei große Kuppeln. Darunter werden die organischen Abfälle in Biogas umgewandelt. Mehrmals täglich wird der Biogasanlage Material zugeführt: Gülle, Rinder- und Geflügelmist, Pflanzenabfälle… Das Biogas wird genau überwacht. Co2, CH4, O2, Wasserstoff … Mehrmals täglich werden Analysen durchgeführt, um festzustellen, welche Elemente hinzugefügt werden müssen, um die Produktion von Biomethan zu gewährleisten, aber auch um eine Verschmutzung des Motors zu vermeiden. Der aktuelle Motor produziert im Durchschnitt 2400 kWh pro Tag.

Gasproduktion, Energieeinsparung und Anbaudiversifizierung

Auf seinem Betrieb, den er gemeinsam mit seinem Bruder Julien und seiner Schwägerin Annie Prigent bewirtschaftet, hat Paul Le Fur die Aktivitäten diversifiziert. Auf dem Hof gibt es heute 125 Milchkühe, 80 Färsen und eine Zucht von 1 000 Masthähnchen, die für den französischen Markt bestimmt sind. Die 135 Hektar Land werden zum größten Teil für den Anbau von Kulturen für die Tierernährung genutzt. Alle bei diesen Aktivitäten anfallenden Abfälle gelangen in den Methanisierungszyklus und werden auf diese Weise verwertet.

“Das Wichtigste bei der Methanisierung ist der Fermenter. Er ermöglicht es uns, Gas zu erzeugen, aber er liefert uns auch Wärme, mit der wir Häuser und Ställe heizen können. Im Sommer trocknet er außerdem das Heu für die Tiere, so dass wir qualitativ besseres Futter als zuvor erhalten.”

Die Installation einer Biogasanlage hat es diesen Landwirten ermöglicht, ihren Anbau zu variieren und insbesondere Luzerneheu in das Futter ihrer Rinder aufzunehmen. Das feuchte Klima im Finistère erschwert die Produktion dieses Futters, das aus nährstofftechnischer Sicht jedoch sehr interessant ist. Mithilfe der Wärme aus dem Fermenter kann das Heu nun getrocknet werden, wodurch das Problem gelöst und gleichzeitig ein Mehrwert bei der Ernährung der Kühe geschaffen wird.

Die Verwertung organischer Abfälle zur Bewältigung der Herausforderungen in den Bereichen Energie und Umwelt

Nicht alles organische Material, das in die Biogasanlage eingebracht wird, wird in Gas umgewandelt. Aus den Resten des Methanisierungszyklus ergibt sich eine flüssige Substanz, der Gärrest, der wie Kompost zur Düngung der Felder verwendet wird. Der im Gärrest enthaltene Ammoniumstickstoff reduziert den Düngerverbrauch je nach Jahr um 30 bis 50 %.
Diversifizierung der Tätigkeiten, die zusätzliches Einkommen generiert, Schaffung von Mehrwert beim Rinderfutter, Energieeinsparung, reduzierter Einkauf von Düngemitteln…
“Nichts geht verloren, nichts wird geschaffen, alles verwandelt sich”. Seit nun schon über 7 Jahren nimmt Pouliquen an dieser Umwandlung teil, indem die organischen Abfälle aus der Firmentätigkeit der Verpackung von Schalotten und Zwiebeln verwertet werden. Ein Engagement, das zum SVU-Konzept des Unternehmens gehört.